In Deutschland leiden ca. 12-15 % der Bevölkerung unter einer relevanten Varikosis (Krampfadern) und ca. 1,3 -2,7 % haben ein Ulkus cruris (offenes Bein).
Bei der Varikosis kommt es aus unterschiedlichen Gründen zu einer Undichtigkeit im Bereich der Venenklappen des oberflächlichen Venensystems, so dass der Rücktransport des Blutes aus dem Bein zum Körper deutlich erschwert wird.
Als Symptome treten Schmerzen, Schwere- und Spannungsempfinden im Stehen und Sitzen, Anschwellungen der Knöchelregion, Juckreiz, Rötung und oberflächliche Venenentzündungen auf. Wadenkrämpfe sind kein typisches Symptom der Krampfadern.
Zur sicheren Diagnosestellung, insbesondere zur Festlegung der operativen Maßnahmen wird eine Ultraschalluntersuchung (farbcodierte Duplexsonographie) durchgeführt. So kann innerhalb von wenigen Minuten ohne Strahlenbelastung die richtige Diagnose gestellt werden. Nur in Ausnahmefällen ist eine Phlebographie (Untersuchung der Krampfadern mit Röntgen und Kontrastmittel) vonnöten.
Zunächst gilt es, dass für Ihren Befund passende Behandlungskonzept zu wählen. Handelt es sich um ein frühes Stadium des Krampfaderleidens oder liegen Kontraindikationen für eine Operation vor, so ist konservativ eine Kompressionsbehandlung oder Verödung (Sklerosierung) möglich.
In den meisten Fällen lassen sich die Krampfadern minimal invasiv in narbenfreier Kathetertechnik behandeln. Eine steigende Zahl von Krankenkassen übernimmt die Kosten für das endoluminale Verfahren bereits. Sprechen Sie uns gerne an, damit wir abklären können, ob Ihre Kasse die endoluminale Venentherapie trägt.
Sollte der Befund eine "klassische" Operation erfordern, so kommt meist das Stripping-Verfahren zur Anwendung. Hier wird die krankhafte Vene teilweise oder ganz entfernt. Hierzu wird je nach betroffenem Venenabschnitt ein ca. 3-4cm langer Schnitt in der Beugefalte der Leiste oder der Kniekehle gemacht und die Einmündung der oberflächlichen in die tiefe Vene verschlossen (Crossektomie). Anschließend wird die Stammvene mit einer Sonde, die meist am Unterschenkel über einen kleinen Hautschnitt ausgeleitet wird, sondiert und anschließend gezogen (Stripping). Eventuell vorhandene Seitenäste werden über winzige Schnitte entfernt (Miniphlebektomie). Undichte Verbindungsvenen werden mittels Naht unterbunden (Perforansligatur).
Die Operation dient der Verhinderung der Komplikationen der Varikosis, die vor allem im Ulkus cruris (offenes Bein) und der Undichtigkeit der tiefen Leitvenen des Beines bestehen.
Die Operation an den Krampfadern ist insgesamt als sehr komplikationslos und patientenfreundlich anzusehen und wird ambulant durchgeführt.
Postoperativ ist eine sofortige Mobilisation möglich. Die Kompressionsstrümpfe sind nach der Operation für 4-6 Wochen zu tragen.
Bei kompletter Operation ist ein erneutes Auftreten (Rezidiv) selten. Es können aber an anderen Bereichen des Beines erneut Undichtigkeiten von Venen mit Erweiterungen entstehen, die nicht als Rezidiv einzustufen sind, sondern als Neubildungen.